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Mayoran - Würzkraft der Natur Gottes

Kräuterkolumne


Der Majoran ist nicht nur ein beliebtes, schmackhaftes Gewürz, sondern auch eine wertvolle Heilpflanze mit vielfältigen Heilwirkungen für Körper und Geist. Wegen seines herrlichen aromatischen Duftes war Majoran schon im Altertum begehrt. Er war sogar der Liebesgöttin Aphrodite geweiht, als Sinnbild für das Lebensglück, wofür dieses Gewürz steht. 

Gerade in der Vorweihnachtszeit gibt es Verführungen und Köstlichkeiten, auf die wir uns oft das ganze Jahr über freuen. Um für den nötigen Ausgleich im Körper zu sorgen, ist es aber wichtig, diese gut zu würzen. Die Gewürze sollten speziell auf die jeweilige Speise und deren Zubereitungsart abgestimmt werden, Fertigmischungen sind hierbei nicht zu empfehlen. Endlich dürfen wir wärmende Gewürze und Lebensmittel genießen, diese sollten aber sehr individuell und typgerecht abgestimmt werden. Speziell bei fetten und nicht so leicht verdaulichen Speisen empfehle ich besonders Majoran.

Majoran stärkt die Verdauungsorgane, hilft, fette Speisen zu verdauen und wirkt reinigend, antibakteriell, beruhigend sowie schleimlösend. Er hilft gegen Blähungen, Appetitlosigkeit, Krämpfe der Verdauungsorgane, Erkältungen und unterstützt außerdem unser Immunsystem. Besonders für Babys und Kleinkinder kann ich Majoran bei Blähungen, Schnupfen und Verkühlungen empfehlen. Er kann als Tee, Tinktur, zum Inhalieren oder als Salbe bzw. Öl genutzt werden. Ich verwende ihn gerne als Salbe, vor allem als Brustsalbe und bei Schnupfen.

Majoran ist das ideale Würzkraut für deftige Kartoffel- und Fleischspeisen, sowie für das Verfeinern vieler Suppen, Soßen und Eintöpfe, denn er macht die Speisen bekömmlicher und leichter verdaulich. Majoran wird auch gerne in der italienischen Küche verwendet. In Zeiten, als es noch keine Fertiggewürzmischungen und Suppenpulver gab, war Majoran ein sehr wichtiges Würzkraut, das auch gerne zum Konservieren eingesetzt wurde, um Lebensmittel länger haltbar zu machen.
Darum trägt die Gewürzpflanze auch heute noch den Beinamen Wurstkraut, da sie bereits im Mittelalter das wichtigste Würzmittel in der Wurst war. Weiters wird der Majoran auch Bratenkräutel, Gartenmajoran, Kuttelkraut, Badkraut, Kranzkraut oder Echter Majoran genannt. Es besteht eine Verwechslungsgefahr mit Dost, der auch den Namen Wilder Majoran trägt. Außerdem ist Majoran mit der Gewürzpflanze Oregano verwandt - und wird auch so genannt, was oftmals Verwirrung auslöst. In Wahrheit ist er aber der ältere Bruder des Oregano. Sie sehen sich ziemlich ähnlich, aber dennoch ist Majoran ein ganz anderes Gewürzkraut. Er hat ein viel milderes und zarteres Aroma als Oregano und ist im Geschmack weniger scharf und eher süß. Geschmacklich ähnelt Majoran am ehesten Thymian. Auch er besitzt ein würziges und starkes Aroma, das aber etwas süßlicher schmeckt.

Majoran gehört zu den Lippenblütlern und wird im Garten kultiviert. Die Sammelzeit ist von Mai bis Oktober. Durch die antibakteriellen Inhaltsstoffe wirkt Majoran stimmungsaufhellend und wohltuend auf die Nerven. Gerade in der dunklen Jahreszeit ist es wichtig, solche Gewürze und Kräuter zu verwenden! 
Genießen Sie die gute Würze des Majorans, und lassen Sie sich verführen von den Köstlichkeiten, die die Natur uns zur Verfügung stellt.


Einen gesegneten ruhigen Advent.

Kräuterpädagogin Monika Kronsteiner

1. Zentrum für Traditionelle Europäische Medizin Bad Kreuzen